Ankunft Piräus
Ihr seid unsere Helden! Warum? Nach einer recht stürmischen Überfahrt mit wenig Schlaf sind wir am Mittwochmorgen um 06:00 Uhr von Piräus Richtung Norden gestartet. Frühstück in Tragana und dann über die tolle Autobahn bis nach Skotinas. Wer sich an die alte Straße von Athen nach Thessaloniki erinnert: Aus Sicht des Autofahrers, der schnell voran kommen will, haben sich deutliche Verbesserungen ergeben – wenn man mal davon absieht, dass das Mautsystem der Griechen etwas merkwürdig ist: statt in ordentlichen Abschnitten ordentliche Summen abzurechnen, werden sporadisch und in teils kurzen Abständen Kleinbeträge kassiert: 1,90 EUR hier, 2,80 EUR dort, 2,20 EUR am Ende. Und aus Sicht des Touristen auch deutlich langweiliger als die alte Straße… Irgendwann waren wir dann in Skotinas, ein klein wenig nördlich von Platamon auf dem vom Michael-Müller-Reiseführer empfohlenen Campingplatz “Afrodite”. Als mittlerweile erfahrene Camper müssen wir konstatieren, dass der ADAC-Führer so schlecht nicht ist – und dort ist der Platz nicht verzeichnet. Aus gutem Grund – wir waren vermutlich die ersten Nicht-Dauercamper
Dion
Flugs ging es am nächsten Morgen weiter, zunächst mit etwas Kultur: Dem Besuch von Dion, einer wunderschönen Ausgrabung, die alleine wegen des Naturschauspiels (tolle Bach- und Flusslandschaft, herrlich grün am Fuße des Olymp) eine Empfehlung wert ist, aber die Informierteren unter uns auch aufgrund der eigentlichen Ausgrabung in Verzückung versetzte. Anschließend ließen wir uns, beobachtet und fotografiert vom Parkplatzwächter, Spirelli à la Julia auf dem Parkplatz schmecken. Lecker!
Lieblingstier
Danach lange 313 km nach Chalkidiki – genauer Sithonia, der Mittelfinger. Hier sind wir – wieder der Empfehlung von Michael Müller folgend – in Vourvourou eingekehrt, auf Camping Rea. Sehr schöner Platz, und trotz der angeblich drohenden Gewitterfront mit tollem Wetter zum Abend. Aufgrund der traumhaft schönen Lagunenlandschaft dort und des “schlechten Wetters” (es hat hier wohl viel geregnet im Mai) war der Ort jedoch fest in der Hand der Mücken – in einer Art und Weise, wie wir das tasächlich noch nie erlebt hatten. Mehrere Lagen Kleidung und Mückenspray vermochten nicht, die Plagegeister abzuhalten. 21:15 Uhr gings daher ins Bett, ohne Mücken – ätsch.
Endlich Strandurlaub
Heute sind wir dann auf Sithonia weiter ‘gen Süden. Zunächst nach Sarti. Liebe Leute, die ihr mit mir (Jonas) 1989 und 1990 dort wart: Es ist immer noch eine Reise wert. Der Ort ist zwar noch etwas mehr auf Tourismus ausgerichtet, hat aber keines falls seinen Charme verloren. Man muss halt ungarisch oder tschechisch lesen können, um sich zurecht zu finden, aber seit “Wienel Snitzel” oder den “Nubnudelm” wie auf der Rückfahrt 1990 am Balaton sollte zumindest ersteres ja kein Problem sein. ;-). Julia jedenfalls war begeistert, und Mathis erstmal (der heute Melitsanosalata gekostet und dann verschlungen hat)! Von Sarti aus sind wir nach einem ausgiebigen Mittagessen (währenddessen ein paar Tropfen Regen fielen) noch ein paar Kilometer weiter Richtung Süden auf der Suche nach einem Campingplatz. Fündig geworden sind wir – und hier kommen die Beckedorfs ins Spiel – auf dem Platz, auf dem wir 1989 ein paar Tage verbracht haben: Der alte Hof von Dimitri ist nun ein richtiger Campingplatz mit Licht und Strom, aber immer noch ohne warmes Wasser. Die Duschen haben mittlerweile nicht nur einen Sichtschutz, sondern auch ein Dach! Die Frau von Dimitri machte eben erstmal eine Runde über den Platz, um uns zu begrüßen, die Griechen nebenan starten mit Musik und Grillen ins Wochenende – kurz: Es hat hier all den Charme, der einen nach Griechenland treibt und das in einer herrlichen Bucht mit riesigem Sandstrand und dem Berg Athos vor Augen (wenn man arg nach links schaut). Ohne das Erinnerungsvermögen der Beckedorfs hätte ich das nie wieder gefunden – vielen Dank, und: Fahrt hier mal wieder hin!
P.S.: Mein Blackberry ist kaputt – der Urlaub kann beginnen, aber wir sind nicht mehr gut erreichbar. Keine Sorgen machen, wir melden uns sporadisch. Griechenland wie früher! 🙂